NAJU Internationales

Begleite die internationalen Aktivitäten des Bundesverbandes der Naturschutzjugend (NAJU) im NABU.

Reuse. Reduce. Recyle! Deutsch-Israelischer Fachkräfte-Austausch 2013/2014

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Der Nahe Osten und Israel im Besonderen interessieren dich? Du arbeitest im NABU oder der NAJU ehrenamtlich oder hauptamtlich im Bereich Umweltbildung und möchtest von und mit KollegInnen aus anderen Ländern lernen? Dann kannst du dich bis zum 4. Dezember 2013 für den deutsch-israelischen Austausch der NAJU mit „Society for the Protection of Nature in Israel“ (SPNI), der größten israelischen Umweltorganisation anmelden!

Vom 24. Februar bis 2. März 2014 laden wir ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen der Umweltbildung ein, sich am Austausch mit unserer israelischen Partnerorganisation SPNI zu beteiligen und über diesen Austausch viele Impulse für die eigene Arbeit sowie tolle Ideen für zukünftige (auch internationale) Projekte mit nach Hause zu nehmen. Am 10./11. Januar 2014 findet dazu ein verbindliches Vorbereitungstreffen in Düsseldorf statt.

Im Oktober 2013 haben uns die israelischen KollegInnen in Deutschland besucht. Zusammen haben wir Projekte in Nordrhein-Westfalen zum Thema „Reuse. Reduce. Recycle!“ angeschaut und uns zu diesem Thema ausgetauscht. Im Frühjahr 2014 geht es dann für eine Woche nach Israel, wo uns SPNI die Aktivitäten ihres Verbands zum Thema präsentieren werden. Zeit, das spannende Land kennenzulernen, gibt es dann natürlich auch. Wir freuen uns auf dich!

Die Anmeldefrist ist der 15. Dezember 2013!

  • Zeitraum: Rückbegegnung in Israel/Teil 2: 24. Februar – 2. März 2014, verbindliches Vorbereitungstreffen 10./11. Januar 2014 in Düsseldorf
  • Alter: Ab 18 Jahre
  • Freie Plätze: 5
  • Kosten: 500 €, inklusive des Vorbereitungstreffens
  • Kontakt: Eva Ressel, Referentin für Internationales und Jugend, Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Tel.: 030/28 49 84 19 25, E-Mail: Eva.Ressel@NAJU.de

Hinweis: Dieser Austausch richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit der NAJU, des NABUs sowie der Untergliederungen (z. B. JugendgruppenleiterInnen und BildungsreferentInnen). Konversationsfähiges Englisch wird vorausgesetzt.

Mit diesen Formularen könnt ihr euch anmelden. Druckt sie beide aus, füllt sie aus und sendet sie dann per Post oder Fax. NAJU, Charitéstraße 3, 10117 Berlin, Fax: 030 284984 2900

2013-11-04 Anmeldeformular DIFA

Reisebedingungen 2008

Reduce, Reuse, Recycle! Die Naturschutzjugend und ihre Partnerorganisation SPNI vertiefen ihre Zusammenarbeit im Rahmen des deutsch-israelischen Fachkräfteaustausches

Die vierte Auflage des deutsch-israelischen Fachkräfteaustausches zwischen der Naturschutzjugend und der Partnerorganisation SPNI hat im Oktober 2013 stattgefunden. Jeweils zehn ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen beider Organisationen waren gemeinsam eine Woche in Nordrhein-Westfalen unterwegs und haben gemeinsam lokale Projekte der NAJU und des NABU besichtigt, Leute getroffen und Pläne geschmiedet. „Nach drei Jahren haben sich Freudschaften entwickelt und Verständnis für die Kultur der anderen Seite“, so Hanna Piotter, Geschäftsführerin der NAJU. „Methoden und Projekte von SPNI kennenzulernen bereichert unsere Arbeit ungemein.“

Ein jüdischer Friedhof in Aachen, eine Restmüllentsorgungsanlage in Köln und das Jugendbildungszentrum Borbecker Mühle in Essen standen unter anderem auf dem Programm. Die absoluten Highlights der Woche waren das gemeinsame Basteln mit Plastikmüll und Naturmaterialien mit Carola vom „Jugendumweltmobil“ der NAJU Nordrhein-Westfalen und der Besuch in Petras Schule in Aachen. Petra nimmt seit 2011 am Austausch teil und hat sich sehr gefreut, ihre israelischen Freunde zu Gast zu haben. Ausgerüstet mit Becherlupen erkundeten die Teilnehmer  gemeinsam mit dem Direktor und Schulkindern das „grüne Klassenzimmer“. Dabei handelt es sich um eine Brache, die die Schule „adoptiert“ hat.  „Die Idee habe ich aus Israel mitgebracht“, erklärt Petra. „Nun gehen wir fast jeden Tag hierher und kümmern uns gemeinsam um diesen Ort. So lernen die Kinder die Jahreszeiten und die Natur unmittelbar kennen.“  Der anschließende Spaziergang zum Dreiländerpunkt Vaals, an dem sich die niederländische, deutsche und belgische Grenze berühren und ein Zwischenstopp bei Petras Familie waren für alle ein unvergessliches Erlebnis.

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Gemeinsam erkunden die Teilnehmer des Austausches und Schüler das „grüne Klassenzimmer“ in Aachen (Foto: Tali Naaman)

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Upcycling! Die Teilnehmenden des Austausches vor dem Jugendumweltmobil (Foto: Tali Kedmy)

Nach einer intensiven Woche voller Eindrücke und Gespräche viel es allen schwer sich voneinander zu verabschieden. Doch schon im Februar 2014 findet der Rückbesuch in Israel statt, für den es schon viele Pläne gibt – unter anderem Ideen für eine Kooperation zwischen Petra’s Schule und einer Bildungseinrichtung in Be‘er Scheva.

Willkommen and Bruchim Habaim! The 4th edition of the exchange between SPNI and NAJU has started

DIFA 2013 Germany welcomeOn Monday , October 14th ,10 members of SPNI, the largest environmental organization in Israel, have come to Germany for one week to continue the exchange on environmental education with NAJU, the youth organization of NABU. “We are happy to meet old friends and to get to know new ones and learn new things that we can take back to Israel with us ”, says Moria, the coordinator of SPNI’s  Jerualem Urban Branch. The participants were met with a lovely lunch at NABU and NAJU headquarters in Dusseldorf and met with Eva from NAJU, project manager for international affairs and youth, that will chaperone them during their stay. All participants are looking forward to a week full of adventures in Düsseldorf, Aachen, Köln and Essen!

Deutsch-Israelischer Fachkräfte-Austausch 2013/2014

Reuse. Reduce. Recyle!

image Israel Fachkräfteaustausch

Die israelische Umweltorganisation SPNI (Society for the Protection of Nature Israel) hat mit 75.000 Mitgliedern ebenso viele Mitglieder wie die Naturschutzjugend. Auf die Einwohnerzahl des Landes bezogen aber, hat sie damit um ein Vielfaches mehr an Mitgliedern. Dabei übernimmt die Organisation andere, zum Teil auch weitergreifende Aufgaben als es im deutschen Umweltschutz möglich ist.

Israel ist weltweit einer der größten Müllproduzenten (pro Haushalt). Gerade weil das Land relativ klein ist, stellt dies seit einigen Jahren ein großes Problem dar. Mülltrennung ist kaum bekannt und in gerade mal 31 Gemeinden gibt es dazu ein Pilotprojekt, sodass wenigstens dort Papier und Kompost getrennt gesammelt werden. Seit einigen Jahren gibt es ein Recycling- und Pfandsystem, das von größeren Bevölkerungsteilen angenommen wird. In der Aufklärung und Bewusstseinsbildung zum Thema Ressourcenschutz bekommt gerade die junge Generation eine wichtige Rolle: Die Kinder lernen beispielsweise in der Schule etwas über Mülltrennung und geben dieses Wissen an ihre Eltern weiter. SPNI verfolgt diesen Ansatz in ihren Schulprojekten. Zudem ist SPNI Träger zahlreicher Gemeinschaftsgärten, in denen Kompost gesammelt und im Gartenbau verwendet wird.

Vom 07. – 14.10.2013 laden wir ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen der Umweltbildung ein, sich am Austausch mit unserer israelischen Partnerorganisation SPNI zu beteiligen und über diesen Austausch viele Impulse für die eigene Arbeit sowie tolle Ideen für zukünftige (auch internationale) Projekte mit nach Hause zu nehmen.

Diesmal laden wir unsere israelische Partnerorganisation nach Deutschland – genauer gesagt nach Nordrhein-Westfalen – ein und werden an verschiedenen Stationen die Arbeit der NAJU vorstellen, so Erfahrungen austauschen und gemeinsam neue Projekte planen.

Im Frühjahr 2014 geht es dann für eine Woche nach Israel, wo uns SPNI die Aktivitäten ihres Verbands zum Thema präsentieren werden. Zeit, das spannende Land kennenzulernen, gibt es dann natürlich auch. Wir freuen uns auf euch!

Die Anmeldefrist ist der 01.08.2013.

  • Zeitraum: Begegnung in Deutschland/Teil 1: 07. – 14.10.2013, Vorbereitungstreffen: 27./ 28.09.2013 in Düsseldorf Rückbegegnung in Israel/Teil 2 (inklusive eines Vorbereitungstreffens in Deutschland): Frühjahr 2014
  • Alter: Ab 18 Jahre
  • Freie Plätze: 9
  • Kosten: 650 € für beide Seminarteile, inklusive der Vorbereitungstreffen
  • Kontakt: Roman Richter, FÖJler NAJU-Bundesgeschäftsstelle, Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Tel.: 030/28 49 84 19 25, E-Mail: Roman.Richter@NAJU.de

Hinweis: Dieser Austausch richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit der NAJU, des NABUs sowie der Untergliederungen (z. B. JugendgruppenleiterInnen und BildungsreferentInnen). Konversationsfähiges Englisch wird vorausgesetzt.

Mit diesen Formularen könnt ihr euch anmelden. Druckt sie beide aus, füllt sie aus und sendet sie dann per Post oder Fax. NAJU, Charitéstraße 3, 10117 Berlin, Fax: 030 284984 2900

Anmeldeformular DIFA 13/14
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Reisebedingungen
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Der Arbeitskreis internationales in Münster

Am Wochenende (15.03.13 bis 17.03.13) fand der Arbeitskreis internationales in Münster statt. Der Zug aus Berlin ist auf der Hinfahrt dank eines Eiszapfens stecken geblieben und musste evakuiert werden. Nach langem Warten und vielen eigentlich nicht eingeplanten Stopps, erreichten wir mit einer Verspätung von ca. fünf Stunden die Jugendheerberge in Münster.

Die Evakuationsbrücke

Die Evakuationsbrücke

Chaos am Bahnhof

Chaos am Bahnhof

Trotz Verspätung war die Stimmung super und wir freuten uns mit den anderen TeilnehmerInnen vereint zu sein. Drei große Aufgaben sollten dieses Wochenende bestimmen. Die erste war die Aufarbeitung des GYBN Projekts bei welchem 2012 eine Jugenddelegation zur CBD COP 11 nach Hyderabad, Indien geschickt wurde (siehe Link: https://najuinternationales.wordpress.com/2012/10/). Die zweite war die Planung des nächsten Folgeprojekts welches seinen Höhepunkt auf der CBD COP 12, im herbst 2014 in Süd-Korea haben wird. Die Dritte und arbeitsaufwändigste Aufgabe war die Fertigstellung einer Broschüre bezüglich den Erfahrungen der deutschen Jugenddelegation zur CBD COP 11.

Nach einer diskussionsreichen Vormittagssitzung am Samstag, erkundeten wir als Gruppe die schöne Stadt Münster. Trotz gewöhnungsbedürftigen Frühlingstemperaturen genossen wir Eis und Gesellschaft. Am späten Nachmittag ging dann die Arbeit bis spät in die Nacht weiter.

Hmmmm....lecker Eis!

Hmmmm….lecker Eis!

Gruppenfoto (ohne Christian) vor der Universität Münster

Gruppenfoto vor der Universität Münster

Mit der sich parallel treffenden DIFA (Deutsch Israelischer Fachkräfte Austausch der NAJU und der israelischen Partnerorganisation SPNI)- Gruppe fand dann ein kurzer Austausch statt, der mit einem Kneipengang verbunden war. (Siehe Link zur DIFA- Gruppe: https://najuinternationales.wordpress.com/2011/11/)
Sonntag früh setzten wir uns nach dem Frühstuck noch mal zusammen um den letzten Feinschliff an der Broschüre zu machen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Jugendherberge ging es für die TeilnehmerInnen nach und nach zum Bahnhof. Ein spannendes und lustiges Wochenende ging somit zu Ende.

Der Aasee

Der Aasee

Der nächste Arbeitskreis zum Thema Biodiversität wird in Bremen von Freitag dem 12.04.13 bis Sonntag dem 14.04.13 stattfinden. Wir hoffen, dass er genauso fesselnd wie der letzte wird. Anmelden könnt ihr euch bei Roman.Richter@NAJU.de

תבש – die Rast

Es ist Samstag, im Judentum ist es der letzte – der siebte – Tag der Woche. Für Juden es ist die Zeit der Ruhe nach den Arbeitstagen, die man mit Familie und Freunde verbringt. An diesem Tag beschlossen wir das Tempo ein bisschen zu verlangsamen und die letzten Momente in Tel Aviv zu genießen. Wie weit schafften wir das? Lasst euch überraschen!

Heute haben Stephie und Katharina beide Geburtstag. Toll, Geburtstag feiern in Israel! Das ist was Besonderes. Nachdem ein Teil der Gruppe schon am Freitagabend mit Ronny in Katharinas Geburtstag rein gefeiert hat, konnten wir heute etwas länger schlafen und um 8.30h ins volle Programm starten. Ronny hat mal in der NAJU BGS gearbeitet und wohnt zurzeit wieder bei seinen Eltern in Tel Aviv. Er ist 20 Jahre alt.

Trotzdem werden viele von uns schon um 6h wach. Morgens ist es schon früh hell und die Vögel zwitschern wunderbar. Maria und Manuel wissen bestimmt, welche Arten das sind.

Es war ein bewölkter Tag und es kommen immer wieder Regenschauer runter. Gleich nach dem Frühstück, vorbereitet für das „herbstliche“ Wetter und trotz allen Zeichen, die Regen zwangsläufig ankündigten, gingen wir auf eine Radtour. Unser Ziel war Yarkon Park, der sich im nördlichen Teil der Agglomeration befindet und sich an beiden Ufern des Flusses Yarkon erstreckt. Von dort aus geht es für ca. zwei Stunden mit dem Rad in Richtung Hafen von Tel Aviv. Unterwegs muss sich die Gruppe zeitweise unter Brücken vor dem Regen schützen.

Vor Ort warteten auf uns schon unsere Freunde von SPNI – Guy, der ehemalige Leiter der SPNI Niederlassung in Tel Aviv, und Hagar, die seine Funktion vor ein paar Wochen übernahm.  Schnell bestiegen wir unsere Drahtesel und sind auf dem Weg. Während der Fahrt durch den Park machten wir eine Reihe von Stationen, damit Guy uns ein bisschen mehr über die Eigenschaften des Parks erzählen konnte. Das wichtigste Element in dem Yarkon Park ist der Fluss mit dem gleichen Namen. Der Fluss verläuft entlang des Parks, bis zu seiner Mündung ins Mittelmeer. Obwohl er immer als eine Quelle des Lebens für die reiche Flora und Fauna Israels diente, war er jahrelang stark verschmutzt von kommunalen und industriellen Abwässern, die zu der dramatischen Verschlechterung führten. Glücklicherweise wurden seit 1988 ständige Arbeiten an der Revitalisierung des Fluss durchgeführt. Mit unseren eigenen Augen sahen wir, welch wichtige Rolle der Yarkon für den örtlichen Fischfang, die Schifffahrt und vor allem die Erholung in der Stadt spielt. Leider wechselten sich die malerischen Blicke auf die Fluss-Kaskaden und fütternden Wasservögel mit dem traurigen Bild auf den im Fluss treibenden Müll ab. Trotz vieler Bemühungen, behandeln einige Leute den Yarkon immer noch wie einen Eimer, in dem sie ihren Müll entsorgen können.

Yarkon Park beinhaltet eine große Wiese, auf der sich die botanischen Gärten und zahlreiche Sportmöglichkeiten befinden. Während unserer regnerischen Fahrt stellte sich wieder die Frage, wie die Natur in der Stadt als „Natur“ bestehen bleiben kann. Fast die meisten im Park wachsenden Bäume und Sträucher wurden von Menschen gepflanzt. Hier dominieren die Eukalyptusbäume, die in der Vergangenheit in Israel für die Trocknung der Feuchtgebiete gepflanzt wurden.

Unsere Fahrt endete an dem alten Seehafen in Tel Aviv, der jetzt ein beliebter Freizeitort mit Promenade und Cafés ist. Mit einer leckeren Tasse Kaffee in der Hand, bewunderten wir den Blick auf die rauen Wellen und die Weite des Mittelmeers.

Gegen 12h sind wir weiter mit dem Bus nach Modi’in gefahren. Dort gab es ein super leckeres Lunch-Picknick im Park. Modi’in ist mit 16 Jahren die jüngste Stadt Israels und liegt zwischen Jerusalem und Tel Aviv. Die Stadt entstand auf freier Fläche zwischen Kakteen, Mandelbäumen und einem Truppenübungsplatz. Vor allem Leute aus den USA und die reicheren Israelis wohnen dort. Das Stadtbild ist geprägt von jungen Familien und vielen Kindern. SPNI war anfangs bei der Stadtgründung nicht involviert. Es ging alles sehr schnell. Jetzt sind sie aber dabei und suchen gemeinsam nach Lösungen und arbeiten zusammen in Schulen und bei der Erziehung. Viele Kinder erfahren nämlich leider eine eher naturferne Erziehung. Das soll sich ändern. Der Wert der Landschaft und die Vielfalt der Tiere und Pflanzen soll den Kinder und jungen Leuten mit den Projekten von SPNI näher gebracht werden.

Nach dem Lunch erkunden wir zusammen mit den Mitarbeiterinnen von SPNI den Berg bei Modi’in. Hier soll die Natur dank SPNI erhalten bleiben. Wir wandern den Berg zwischen Mandel- und Olivenbäumen, Kakteen und viel wildem Fenchel hoch. Die Landschaft ist toll. Wir entdecken unterwegs auch einen riesigen Tausendfüßler. Auf dem Gipfel finden wir noch Reste einer früheren Siedlung. Es ist eine alte Mikwe; ein Tauchbad im Judentum, das der Reinigung von rituellen Unreinheiten dient. Im orthodoxen und konservativen Judentum ist der Besuch der Mikwe vorgeschrieben, wenn eine verheiratete Frau ihre Menstruation oder eine Entbindung hinter sich hat.

Im Anschluss an den Besuch in Modi’in ging es zurück ins Hostel. Dort haben wir dann eine ausführliche Evaluation der Woche mit Gili, Moria und Pazit gemacht. Alle waren sehr begeistert und super zufrieden mit dem Programm. Viele von uns wollen im nächsten Jahr unbedingt wieder kommen. Der krönende Abschluss war dann das gemeinsame Abendessen in Tel Aviv mit Unmengen an leckeren Dingen.

Gut gesättigt und müde sind fast alle der Gruppe dann zurück ins Hostel gefahren und haben ihre Koffer gepackt. Um 2.30h kam das Taxi vorgefahren und es ging zurück zum Flughafen Ben Gurion und weiter nach Berlin.

Eine tolle und ereignisreiche Woche liegt hinter uns.

Gute Nacht und viele Grüße in die Heimat!

(Katharina & Agata)

Haifa, SPNI Office, Community Garden, Ma’agan Michael Kibbuz und Harcamel Shore Field School

Haifa

Unser heutiger Tag begann früh mit einem Besuch der Kolonie der Deutschen Templer. Die Deutschen Templer kamen 1868 nach Haifa und siedelten dort in der Nähe zum Hafen. Die Häuser wurden fast alle restauriert, sind gut erhalten und haben noch immer deutsche Inschriften, die sich auf die Rückkehr ins Heilige Land beziehen.

Bahá’i Garden

Die Straße der Deutschen Kolonie führt einerseits zum Hafen und zudem zum Bahá’i Garden. Inmitten der Gartenanlage (seit 2008 UNESCO Weltkulturerbe) ist das Grab des heiligen Báb, des Propheten der Bahá’i Religion. Nur Pilger dürfen die Anlage betreten, für uns blieb sie leider verschlossen.

Der von den Israelis lang angekündigte und ersehnte Regen (Top 1 Nachricht in den israelischen News) prasselte auf uns nieder, so dass wir uns über den heißen Tee im SPNI Office Haifa ein paar Minuten später freuten.

Schutzgebiete, die von SPNI in Haifa betreut werden, sind der Kishon-River, acht Wadis (= ausgetrockneter Flusslauf) und die Meeresküste. Der Kishon-River gilt als meistverschmutzter Fluss im Mittelmeerraum. Die Betreuung der Wadis wird von SPNI mit Hilfe von Freiwilligen durchgeführt. Hauptsächlich werden dort Müllsammelaktionen organisiert. Welche Arten innerhalb der Wadis als bedroht gelten, wurde innerhalb des letzten Jahres durch Kartierungen von SPNI dokumentiert.

Zehn Community Gardens werden zudem in Haifa betreut. Einen der Gärten im Stadtteil Hardar konnten wir gemeinsam besuchen. Er existiert seit zwei Jahren, trotz vieler Probleme mit  Anwohnern (klauen Gemüse oder setzen Pflanzen in eigene Gärten um). Die Freiwilligen geben jedoch nicht auf und freuen sich über die diesjährige Ernte (Auberginen, Granatäpfel, verschiedenste Kräuter, Feigen usw.).

Heiß erwartet von unseren Ornis war der nachmittägliche Besuch im Ma’agan Michael Kibbuz und in der Harcamel Shore Field School: unerwartet fanden wir uns auf einem Traktoranhänger wieder. Während die Ornis noch nach Stativ und Fernglas suchten flatterten schon Eisvogel, Braunliest und Graufischer um unsere Köpfe. Das plötzliche Auftauchen von Schwarzstorch und Pelikan führten zu Orni-Gruppenpanik. Völlig beflügelt tuckerten wir Richtung Field School.

Nach der Präsentation zur Arbeit in der Field School bekamen wir noch eine ganz besondere Einführung: weil heute Freitag ist, zeigten uns ein paar Freiwillige der Field School wie der Shabbat rituell eingeläutet wird. Das war eine super spannende Erfahrung für uns. Dieses Lied haben wir gemeinsam gesungen:

Hayom yom shishi,

Hayom yom shishi,

Mahar shabat

Mahar shabat

Shabat menuha.

Bleibt noch ein weiterer Tag bis zu unserer Rückkehr in den kalten Winter (!).

 

(arbá*, shesh**)***

*vier auf Hebräisch

**sechs auf Hebräisch

***leider haben wir auf unserer Reise schon mehrmals Leute (fast) verloren: eine Person wollte noch Fotos in Jerusalem machen, zwei andere noch länger in der Wüste spazieren gehen – in beiden Fällen war die Gruppe leider weiter gezogen… Seit einigen Tagen haben wir nun ein Zählsystem, bei dem jedeR eine persönliche Nummer für die Reise bekommt: von achat (eins) bis shesh-eßre (sechzehn) machen wir dann „Meldung“. Das Prinzip kommt natürlich aus der Armee, hat uns aber trotzdem schon manchmal geholfen.

Mit den Beduinen von der Wüste, nach Be`er Sheva und Rahat nach Tel Aviv

Der Tag beginnt mit der atemberaubenden Stille der Wüste. Einige von uns sind ganz früh aufgestanden, um zu birden (Vögel beobachten). Andere einfach nur, um den Sonnenaufgang in der Judäischen Wüste zu erleben. Die Beduinen öffnen kurz nach dem Sonnaufgang ihre Zelte und lassen uns einen kleinen Blick in ihr Leben erhaschen. Es duftet nach Tee und Kardamomkaffee, während sich die Vögel der Wüste rarmachen.

Heute geht es weiter nach Be`er Sheva, der viert größten Stadt Israels in der Wüste Negev. Wir werden eingeladen von Ronitz Zeevi, Leiterin des Büros von SPNI in Be`er Sheva, Katty Feldman und Naama Lev (SPNI) für drei Stunden in ihre Stadt mit ihren Besonderheiten einzutauchen. Die Stadt liegt zwischen 2 Wüsten und alles Grün ist von Menschen gemacht. Für uns der absolute Wahnsinn: eine Wüste zu begrünen… Aber hier haben die Naturschützer, Kommunalpolitiker und Städteplaner ganz andere Sorgen. Ronitz und Katty zeigen uns einen Gemeinschaftsgarten, der in einem Wohngebiet liegt, das mit der Arbeitslosigkeit und Entwurzelung seiner Menschen, aber auch mit Drogen und Kriminalität zu kämpfen hat. „ An diesen Garten hat keiner geglaubt“, sagt Ronitz, „doch am Ende habe ich die Wette gewonnen, als eine Gruppe alleinerziehender Frauen dem Gemeinschaftsgarten neues Leben einhauchte.“

Wir besuchen eine Schule, in der Vorschulkinder und Kinder von der 1.-6. Klasse zu Schule gehen. Seit hier das SPNI-Projekt „Children lead the change“ läuft, wird das Thema „Müll“ ganz groß geschrieben. Die Kinder haben aus alten Plastikflaschen, Zement und vielen bunten Farben Tierskulpturen gemacht. Auf dem Weg zu einem besseren Umweltverhalten der Kinder arbeiten die Guides von SPNI und die Lehrer  eng zusammen. „Die Kinder achten schon bald sehr darauf, werden zu kleinen Umweltaktivisten und erklären ihren Eltern, dass man doch hier keinen Müll hinwerfen darf“, erzählt uns eine Lehrerin der Schule.

Es geht weiter in die Beduinenstadt Rahat, die eine sehr beeindruckende Schule zu bieten hat. Die muslimischen Mädchen der Schule bieten uns zur Begrüßung eine Tanzvorstellung. Danach führen uns die Lehrer durch die gerade einmal 5 Jahre alte Schule und das sehr grüne Schulgelände. Nachdem uns das SPNI und die Lehrer ihre Arbeit vorgestellt haben, gibt es ein Mittagsbuffet ganz nach Beduinen-Art. Zum guten Schluss schenken die Kinder uns noch jedem eine Rose und uns kommt die Ehre zuteil, einen Baum an einer Wohnstraße der Stadt pflanzen zu dürfen.

Weiter geht es mit dem Bus nach Lod, einem Ort kurz vor Tel Aviv. Auch hier hat der SPNI diverse Gemeinschaftsgärten eingerichtet. In dem ökologisch bewirtschafteten Zentralgarten sind russische und marokkanische Migranten aktiv. Diverse Gruppen, von Schul-, Kinder- und Jugendgruppen bis zu einem Treff von Rentnerinnen, nutzen den Garten und das zugehörige Gebäude. Besonders beeindruckt haben uns hier die vielen duftenden Kräuter und die Obstbäume und –sträucher.Nach unserem Abstecher in die Wüste hatte man fast das Gefühl, im „Paradies“ gelandet zu sein. In einem weiteren Garten in Lod gibt es sogar eine Kindergruppe, welche von zwei Jugendlichen geleitet wird und ganz ähnlich wie die NAJU Ortsgruppen arbeitet.

Nach diesen vielen Eindrücken ging es weiter ins Hostel nach Tel Aviv, in dem wir die nächsten drei Nächte verbringen werden. Dort haben wir uns erst mal gestärkt und dann machten wir noch einen kleinen Ausflug zur Strandpromenade und der historischen Altstadt von Jaffa, wo wir die Leiterin des örtlichen SPNI und einen sehr aktiven Ehrenamtlichen trafen.

(Daniel K. und Petra M.)

Adventures in the desert

Heute war der bisher beste, tollste, spannendste Tag!

Er begann mit der Fahrt von Jerusalem aus mit dem Ziel ‚Totes Meer‘. Auf dem Weg dorthin ging es an der Mauer zwischen dem palästinensischen und israelischen Gebiet vorbei, was für uns Deutsche sehr seltsam wirkt… Dann fuhren wir durch das Westjordanland, vorbei an den „Siedlungen“ mit grünen Gärten und nebendran an ärmlichen Blechhütten von Beduinen. Israel ist doch irgendwie ein seltsames Land mit vielen Gegensätzen, aber genau deshalb sehr interessant. Jetzt ging es in die Wüste, dort gibt es nur 50 mm Niederschlag im ganzen Jahr!

In der Wüste war die Weite und Stille seeehr beeindruckend! Da ist uns erst mal so richtig aufgefallen, wie laut und wuselig die letzten Tage und vor allem die Stadt Jerusalem waren. Mitten in der Wüste brachen wir zu einer (angeblich) anstrengenden Wanderung auf (beladen mit 3 Liter Wasser für jeden). Nach 10 Minuten kam schon die erste Pause in Form einer einladenden grünen Oase mit Flüsschen. Schwuppdiewupp waren 15 Leute in Badehose und Bikinis im Wasser. Manche Einheimischen fanden das sehr lustig anzuschauen (oder haben lieber diskret weggeschaut – je nach kultureller Herkunft).Star der Wanderung war ein süßer Klippschliefer, der bereitwillig für unsere vielen Kameras posierte.

Mein (Marias) absolutes Highlight war das Baden im Toten Meer. Die Wasseroberfläche liegt zurzeit 426 m unter dem Meeresspiegel, leider sinkt der Wasserstand jährlich um mehr als 1 Meter (!), u.a. weil die Zuflüsse für Trinkwasser und Landwirtschaft genutzt werden. Natürlich hatten wir alle schon mal davon gehört, dass das Schwimmen dort ein ungewöhnliches Erlebnis wäre. Aber es war einfach genial, das selbst zu erleben!!! Einige hatten den Wunsch, gleich bis zum anderen Ufer  rüber zu schwimmen, weil’s so entspannt war.  Leider hieß es schon viel zu früh „Yalla yalla!“ („schnell schnell“ zu gut deutsch).

Doch das war noch nicht das letzte Highlight des Tages. Danach durften wir auch noch auf dem Rücken freundlicher Kamele durch die Wüste reiten! Ich glaube, besser geht’s fast nicht. Wir hatten danach alle ein breites Lächeln auf den Lippen (der leicht schmerzende Po war daher kaum zu merken).

Am Abend gab es dann noch ein „original Beduinenessen“ und die Nacht haben wir in Beduinenzelten in der Wüste verbracht. Auch da wieder mit interessanten Gesprächen: Neben uns übernachteten israelische „tour guides“ und „safety guys“ von Schulklassen, die uns den original israelischen (oder wohl eher arabischen) Kaffee kredenzten… Sehr offene Menschen überall, viele neue und spannende Erfahrungen….

(Bianca und Maria P.)

What a city, what a day!

Was für ein Tag! Er war wirklich picke-packe-vollgepackt. Am Morgen wurden wir von Uri, Head of Foreign Affairs von SPNI, durch Yad Vashem geführt. Da er die Ausstellung durch sehr persönliche Geschichten über seine Familie ergänzte, war das wirklich sehr beeindruckend und berührend. Besonders schön war das Ende, denn dann öffnet sich das Museum nach all den gruseligen/ traurigen/ erschütternden Momenten in eine wunderschöne Berglandschaft. Diese wirkt sowieso schon so, als wenn man hoffnungsfroh (mit einem Haufen Verantwortung auf den Schultern, damit so etwas nie-nie-nie wieder passiert) in die Zukunft blicken darf. Und Uri ergänzte diesen Blick noch um den Hinweis, dass noch vor wenigen Jahren genau dieses Tal komplett bebaut werden sollte. SPNI hat sich erfolgreich dagegen gestellt. Glückwunsch dafür!

Ein besonderes Projekt erwartete uns im Gazellen-Tal. Dort wohnen derzeit vier Gazellen auf einem 1km² großen Areal  mitten in der Stadt. SPNI will das Tal und die Gazellen schützen und die Fläche in ein Naherholungsgebiet verwandeln. Wir trafen dort Usi von SPNI, der uns das Projekt vorstellte. Bereits kommendes Jahr soll der Bereich komplett umgestaltet sein. Es entstehen Wasserlandschaften, ein Reservat für die Gazellen, sowie ein Park für die Bevölkerung. Gazelle Valley soll ein Naturreservat direkt in der Stadt werden, das auch die Möglichkeit der Naturbeobachtung bietet. Wir werden uns  nächstes Jahr das Ergebnis ansehen…

Nächste Station: Auf in einen „Community Garden“ von SPNI in Jerusalem! Wir hatten die Ehre, dort Amanda zu treffen, die im Jahr 1999 den ersten „Community Garden“ in Jerusalem erfunden und eröffnet hat. Sie wurde uns sogar als „Mutter“ der Gärten vorgestellt.

Doch damit nicht genug: Sie hat zwei Kolleginnen mitgebracht, die beide ein Freiwilliges Jahr bei ihr machen. Naama ist als „hugay sayarute“ aktiv, das ist eine Art Jugendgruppenleitung. Die Gruppen bestehen aus ca. zehn Jugendlichen und treffen sich wöchentlich. Das Thema des heutigen Treffens war „Schlangen“ (da es in der Nacht geregnet hatte, der perfekte Tag dafür). Naama hat gerade ihre Schule abgeschlossen und macht dieses freiwillige Jahr bevor sie ihren Dienst bei der Armee antritt. Shira hingegen hat sich entschieden, nicht zur Armee zu gehen. Stattdessen macht sie ebenfalls ein freiwilliges Jahr in der „Garin Dvash“ – das ist eine Art Gemeinschaft, die in diesem Jahr eng zusammen lebt. Nach einer Einführung von eineinhalb Monaten arbeitet sie nun in den Gärten und pflegt gemeinsam mit Menschen aus der Nachbarschaft die Pflanzen. Am Ende der Gespräche werden wir noch durch den Garten geführt, besonders stolz wird uns eine Recyclingstation und ein Komposthaufen vorgestellt – beides ist in Israel sehr selten!

Noch eine große Ehre für unsere Delegation:  Am späten Nachmittag hatten wir die Gelegenheit im Rathaus von Jerusalem mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Naomi Tsur zu sprechen. Sie war viele Jahre die Chefin von SPNI und jetzt für Umweltfragen und Nachhaltigkeit in Jerusalem zuständig. Charmant erklärte Naomi uns die ihre Ziele in der Stadtadministration:  Konzentration der Bebauung auf das bestehende Stadtgebiet, eine nachhaltige Stadtplanung und das wichtigste:  Ein  gemeinsames Abwassermanagment für ganz Jerusalem. Denn derzeit fließen tausende Literr ungeklärtes Abwasser jährlich ins Tote Meer. In der geteilten Stadt scheitert ein gemeinsames Wassersystem an vielen politischen Hürden. Als Beispiel erwähnt sie Berlin, dort wurde die Stadt oberirdisch durch eine Mauer getrennt, aber an die Wasserversorgung wurde nicht gedacht.

Zum Abschluss dieses  bewegenden, inspirierenden, spannenden Tages gab es ein gemeinsames Abendessen mit unseren Freunden von SPNI. What a day! What a city!

(Daniel H. und Hanna)

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