NAJU Internationales

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13. Tag: Im Fokus aller Kameras

Früh ging es diesen Morgen wieder los aufs Konferenzgelände. Letzte Absprachen mit unseren Partnern vom Women Caucus, CBD Alliance and Birdlife International wurden getroffen, und dann begann unser Marathon der Pressekonferenzen. Zusammen mit der CBD Alliance verteilten wir, mit unseren selbstgebastelten gelben Dodo-Schnäbeln oder -Kostüm geschmückt, die heutige Ausgabe der ECO. Viele Delegierte riefen uns im Vorbeigehen „cute“ und„great idea“ zu.

Dann gingen wir ins Pressezentrum, um an der Verleihung des Dodo-Preises mitzuwirken. Wir gaben nicht nur eine nette Kulisse von Schnabelträgern ab, wir äußerten auch in unserem GYBN-Statement die Bedeutung einer weitsichtigen Verhandlungspolitik für uns Jugendliche. Der Preis ging an Kanada und das Vereinigte Königreich. Kanada hatte in Verhandlungen wiederholt gedroht, bereits vorakzeptierte Textpassagen wieder zu öffnen. Das Vereinigte Königreich hat sich für die Aufhebung des Moratoriums zu Geo-Engineering und für Synthetische Biologie, also künstliche Pflanzen eingesetzt. Darüber hinaus blockierte es gerüchtehalber eine einhaltliche EU-Position. Die anwesende Presse war durchaus an der Kritik der NGOs interessiert. Wie ich denke, ein gutes Zeichen. Im Anschluss gab es noch ein Fernsehinterview und zufällig eine Begegnung mit Achim Steiner, dem Exekutivdirektor von UNEP.

Später setzten wir uns zusammen, um einerseits die gemeinsame Internvention von GYBN und Go4 Biodiv zu planen und andererseits die Kandidaten für unseren positiven BusyBee-Award zu nominieren. Wir wollten unsere Preise nach Kategorien vergeben: für konstruktives Verhalten in den Finanzverhandlungen, im Meeresschutzgebietesektor und für die Unterstützung der Jugend. Es war gar nicht so einfach, die heißen Kandidaten dafür zu identifizieren. Wir trugen unser Wissen zusammen, lasen Berichte, suchten Experten auf und holten ihre Meinungen ein.

Dann stand auch schon unsere Pressekonferenz mit der Gender-Group an. Unsere indischen Freunde hatten uns Saris und Kurtas mitgebracht, mit denen wir unwiderstehlich wurden für jeden Fotografen. Auf der Pressekonferenz stellten wir unseren gemeinsamen Youth and Gender Day mit dem Women Caucus vor. Zusammen mit denen Indigenen, die auch sprachen, begründeten wir eine Kooperation, um als Major Stakeholder Groups dauerhaft anerkannt zu werden. Wir freuten uns, dass auch Rachel Kyte von der Weltbank vorbeikam und uns mit auf den Weg gab, sich nicht von den Steinen, die wir auf unserem Weg vorfinden, abschrecken zu lassen. Wir streuten unsere Presseerklärung und führten jede Menge Interviews. Dann machten wir uns auf den Weg zurück ins Hauptgebäude, aber wir kamen an keinem Wachmann, Journalisten und Bekannten vorbei, ohne ein großartiges Foto aufzunehmen. Sie verfielen alle unserem Charme. Auch Braulio Dias konnte sich dem nicht entziehen.

Zurück im NGO-Raum berieten wir uns mit Go4Biodiv über die geplante Intervention und erarbeiteten unseren ECO-Artikel (und später die Presseerklärung) für den Busy Bee Award, mit dem wir Gabon für seine Unterstützung der Partizipation von Stakeholdern (v.a. Jugend) im CBD-Prozess auszuzeichnen entschieden. Einen zweiten Preis erhält die African Group für ihre Beiträge in der Resource Moblization, wo sie auch vor nationalen Zielen nicht zurückschreckten und sich für eine stärkere Wortwahl einsetzten.

Dann wollten wir eigentlich die deutsche Delegation treffen, doch da sie noch in den verzögerten Verhandlungen festhangen, wurde daraus nichts. Stattdessen gabs letzte Vorberitungen für den Busy Bee Award wie das Statement, Urkunde und Einladen der Preisträger. Schließlich ging heute mal etwas früher raus aus dem Konferenzzentrum und zu Fuß zu einem nahe gelegenen Restaurant, dem „Paradise“. Dort saßen wir unter Bäumen bei plätscherndem Wasser und genossen es, einmal dem Konferenzessen entronnen zu sein. Es war ein lustiger Abend mit Geschichten von allen Ecken der Welt. Zu guter Letzt gings etwas aufgeregt ins Hotel zurück, denn wie der morgige Tag sich nach diesem erfolgreichen aber stressigen gestalten sollte, das stand in den Sternen.

Alexander Hoffmann

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