NAJU Internationales

Begleite die internationalen Aktivitäten des Bundesverbandes der Naturschutzjugend (NAJU) im NABU.

5. Tag: das erste Treffen mit der dt. Delegation und noch mehr Presse

Heute brauchten wir morgens nach dem großartigen Empfang und der Party gestern ein bisschen mehr Ruhe. Doch schon im ersten Moment nach dem Aufstehen wurde uns klar: Auch dieser Tag wird ein ganz besonderer. Wer lächelte uns da aus The Times of India entgegen? Der Dodo und unsere Delegation! Unglaublich, wie wir es in diese nationale Zeitung schafften!

Wir waren richtig begeistert, dass wir damit schon nach der ECO, der Lokalzeitung gestern und dem Fernsehsender V6 und dem Indian Express zum fünften Mal in den Medien auftauchten.

Nach einem entspannten Frühstück machen wir uns dann auf zur Rikscha, um wie jeden Morgen auf diesem knatternden Rasenmäher zum Konferenzgelände zu tuckern. Doch schon davor entdecken wir das Bild auf dem Titel der Deccan Chronicle: der Tanz auf der Bühne mit Juliane und Shailyn inmitten von Bollywoodtänzern!

Im Konferenzzentrum angekommen gingen wir in unsere Working Groups, u.a. stand Meeres- und Küstenbiodiversität auf dem Plan. Dabei schlug z.B. die EU vor, unter einem neuen Agreement im Seerechtsabkommen (UNCLOS) künftige Meeresschutzgebiete zu identifizieren.

 

Dann erhielten wir eine Mail, dass die große The Hindu Zeitung über die Verleugnung der Rolle der Jugend auf der COP berichtete: http://www.thehindu.com/todays-paper/tp-national/tp-andhrapradesh/youth-want-to-be-part-of-cop11-decision-making/article3979798.ece. Das freute uns natürlich sehr! Und um auch unter den Delegierten unsere nicht gehaltene Rede zu verbreiten, durften wir sie auf Seite 1 der ECO abdrucken. Super! Wie toll, dass uns alle hier so unterstützen und uns mit offenen Armen empfangen.

Nach ein paar Happen Sandwich und Reis auf dem Flur steuerten wir dann ein Treffen mit allen deutschen Vertretern auf der COP an. Frau Breier, die wir schon vom Vorbereitungsseminar kannten, lud uns als Delegationsleiterin zu einem großen Treffen mit allen deutschen NGO- und Regierungsvertretern auf der Konferenz ein. Sie hießen uns sehr willkommen und wir durften uns als gleichwertige Teilnehmer fühlen. Zwar konnte uns Frau Breier nicht viel über die deutsche und europäische Position verraten. Aber die NGO-Vertreter, die wir mittlerweile fast alle schon getroffen hatten, steckten uns ihre Sichtweisen, Informationen und nahmen uns unter ihre Fittiche. Christoph und mich z.B. schleuste Günter vom WWF in eine kleine vertrauliche Verhandlungsrunde mit dem indischen Verhandlungsführer der COP-Präsidentschaft ein. Da wurde dann ziemlich Klartext geredet; die Inder schliderten uns ihre Herausforderung, unsere NGOs legten Zahlen und Ideen vor, wie sich ein gutes Verhandlungsziel erreichen ließe. Ein sehr erfolgreiches Treffen.

Am Abend besuchten wir dann verschiedene Side Events. Ich suchte mir eines über Coastal Sand Mining aus – ein Thema, über das ich mir zuvor nie wirklich Gedanken gemacht hatte. Fluss- und Küstensand wird wegen der boomenden Bauindustrie nicht nur in Indien zur knappen Ressource. Der Referent, Herr Choudhury von BNHS, berichtete von mafiösen Strukturen, Verfolgung und massiver Umweltzerstörung. Kein Kilometer von Indiens Küsten sei davon ausgenommen.

Als letzten offiziellen Tagesordnungspunkt fand zum zweiten Mal unser tägliches GYBN-Treffen statt. Erst einmal tauschten wir uns über die Geschehnisse des Tages aus und wie wir uns damit fühlten. Chantal vom CBD-Sekretariat erklärte uns wann wir unser Statement abgeben dürfen und unsere Youth badges erhalten können. Wir berichteten uns gegenseitig über den Fortschritt der Verhandlungen und begannen, online ein neues Statement zu entwerfen.


Nun war es auch schon spät geworden. Als eine der letzten Gruppen verließen wir das Tagungszentrum und wurden mit dem Bus heimgebracht, was etwas länger dauerte, denn unser Fahrer und seine 5 nacheinander hinzugezogenen Freunde kannten den Weg zu unserem Hotel nicht… Doch mit etwas Hilfe von uns schafften wir es dann bald heim und konnten schlafen.

 

Alexander Hoffmann

Einzelbeitrag-Navigation

Hinterlasse einen Kommentar